Je nach Anzahl der Stromabnehmer ändert sich die Form der Abrechnung.

Grundsätzlich lässt sich die Abrechnungsmethodik und damit einhergehende vertragliche Beziehungen, je nach Anzahl der Stromabnehmer unterscheiden.

Befindet sich in einem Gebäude oder in der direkten Umgebung einer Freifläche nur ein Abnehmer, so wird ein bilateraler Stromliefervertrag geschlossen. Ein sogenanntes Power Purchasing Agreement (PPA).

Anders verhält es sich bei mehreren Stromabnehmern. Da die Datenerfassung und der damit einhergehende administrative Aufwand der analogen Abrechnung wesentlich zu komplex ist, bedienen wir uns der automatisierten Auslesung der intelligenten Stromzähler (sog. Smart Meter). Diese Stromzähler sind über eine digitale Schnittstelle mit einer Fernausleseeinrichtung verbunden, was uns einen zentralen Zugriff ermöglicht. Es ist somit nicht relevant, wo sich die Photovoltaikanlage und die entsprechenden Nutzer befinden. Das Konzept des Nutzerstroms ermöglicht es Gewerbetreibenden, genauso wie Bewohnern und Eigentümern von Mehrfamilienhäusern, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und davon zu profitieren.

Messmodelle als Herausforderung

Da der von der eigenen Photovoltaikanlage erzeugte Strom in der Regel nicht ausreicht, um den gesamten Energiebedarf im Haus zu decken, sind präzise Messvorrichtungen erforderlich, die von Mieterstromanbietern bereitgestellt werden. Diese Messgeräte erfassen den individuellen Stromverbrauch jeder Mietpartei aus der Photovoltaikanlage sowie den Verbrauch von zusätzlichem Netzstrom. Wenn nicht alle Mieterinnen und Mieter den Mieterstrom nutzen, wird die Situation noch komplexer.

Es gibt drei verschiedene Messmodelle, um den technischen und gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Summenzählermodell

Das Summenzählermodell umfasst drei Messpunkte:

  1. Ein Erzeugungszähler, der die Stromerzeugung der Solaranlage misst.
  2. Ein Zweirichtungszähler, der die Einspeisung in und die Entnahme aus dem öffentlichen Netz am Übergabepunkt erfasst.
  3. Für den individuellen Verbrauch jeder Partei werden separate Unterzähler verwendet.

Ein Nachteil dieses Modells besteht darin, dass es keine präzise viertelstündliche Aufzeichnung des Verbrauchs der Mieterinnen und Mieter ermöglicht. Stattdessen wird der Verbrauch nur in Summe erfasst. Zudem müssen Mieterinnen und Mieter, die den Strom aus der Solaranlage nicht nutzen, aus der Gesamtbilanz herausgerechnet werden.

Doppelte Sammelschiene

Bei einer doppelten Sammelschiene sind zwei separate Versorgungsstränge vorhanden, die individuell gemessen werden können:

1.Eine Sammelschiene für Mieterinnen und Mieter, die ihren Strom über die Solaranlage beziehen.

2.Eine Sammelschiene für Mieterinnen und Mieter, die ihren Strom nicht über die Solaranlage beziehen.

Ein Nachteil dieses Systems besteht darin, dass bei einem Wechsel in der Mieterstromversorgung bauliche Anpassungen erforderlich sind. Die Implementierung einer doppelten Sammelschiene ist daher erheblich komplexer und damit kostspieliger im Vergleich zum Summenzählermodell.

Intelligente Messsysteme

Intelligente Messsysteme ermöglichen eine präzise Erfassung des Stromverbrauchs der Mieterinnen und Mieter auf Viertelstundenbasis und bieten die Möglichkeit, den Stromverbrauch genau zuzuordnen, sei es aus der Solaranlage oder dem öffentlichen Netz.

Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass intelligente Messmodelle erheblich kostspieliger sind im Vergleich zu den herkömmlichen Mengenzählern des Summenzählermodells. Zusätzlich muss eine Regelung gefunden werden, um den Strom aus der Solaranlage zuzuordnen, wenn die Mietparteien mehr Strom verbrauchen, als die Photovoltaikanlage erzeugt.

Obwohl sich das Summenzählermodell in der Praxis als kostengünstigste Option etabliert hat, geht mit seiner Umsetzung ein erheblicher organisatorischer Aufwand einher. Dies erfordert oft intensive Abstimmungen mit dem Netzbetreiber, was zusätzliche Kosten verursacht. Diese Lösung ist nicht Stand der Technik.

Daher ist es für Vermieter sinnvoll, direkt mit einem Dienstleister wie uns zusammenzuarbeiten. Wir setzen Intelligente Messsysteme ein und übernehmen nicht nur die Verantwortung für das Messmodell, die Abrechnung und die Optimierung des Bezugsstroms, sondern auch für andere Meldungs- und Transparenzverpflichtungen.